Geschichte

Das Platzbahnkegeln wurde schon im Mittelalter durch Mönche praktiziert. Seit dieser Zeit wird immer wieder vom “Platzen” , so die ursprüngliche Bezeichnung, berichtet. Die Mönche haben kurze Holzsäulen aufgestellt, die sie als heidnische Götter und Dämonen behandelten, sie mit Steinen bzw. Holzkugeln umwarfen. Platzen wurde es deswegen genannt, weil man dieses Spiel auf jedem beliebigen Platz im Dorf durchführen konnte.

 

Später wurden diese Holzsäulen Kegel genannt. Diese wurden aus den s.g. “Fummelklötzchen” der Bergleute hergestellt, welche nach der Schicht mit aus dem Schacht genommen wurden. Das Holz war Abfall vom Stempelholz, welches zum Abstützen im Bergbau verwendet wurde.

Laut einer Chronik aus Rothenburg o.d. Tauber, wurde schon 1150 gekegelt, zum Teil mit hohen Einsätzen.

1370 wurde laut Überlieferung das Kegeln in Deutschland und Frankreich verboten, da es als Glücksspiel galt.

Erste Kegelanlagen mit Abmaßen werden in Chroniken Mitte des 19. Jahrh. erwähnt.

 

Einen großen Aufschwung nahm diese Art Kegeln im Mansfelder Land mit der Entstehung des Bergbaues. Hier kamen aus Oberösterreich, Kärnten und Oberbayern Bergleute ins Land, die dieses Spiel kannten und nach getaner Arbeit etwas Abwechselung suchten.

 

Es wird vermutet, dass es das “Schmaräkeln”, eine ähnliche Sportart im Salzburgischen und anderen Gebieten der Alpen, gegeben hat, oder auch noch gibt. Wesensverwandt soll auch das “Pozzen” sein.

 

Seit 1964 gibt es Meisterschaften im Platzbahnkegeln, die nur im Mansfelder Land ausgeübt werden.

 

Da es in der ehem. DDR nicht möglich war, einen eigenständigen Verband zu gründen, waren die Platzbahnkegler bei den “Langbahnkeglern” integriert, das heutige Classikkegeln (ehem. Asphalt).Diese seltene Sportart wird nur von Männern betrieben, da der Platzbahnkegler eine etwa 6 Kilogramm schwere Holzkugel mehr als 6 Meter weit werfen muss, um einen der neun Kegel zu treffen..

Die Kugel wird nicht gerollt, sondern geworfen. Sie hat einen Durchmesser von 24cm, darf aber auch kleiner sein. Der Kegel ist aus Hartholz (in der Regel Weißbuche), hat einen Durchmesser von 10cm und ist 50cm hoch. Der König ist 3cm höher.

Die Standfläche der Kegel ist befestigt und mit einer Gummimatte versehen. Etwa 80cm hinter den Kegeln ist eine Fangwand errichtet, um zu vermeiden, dass die Kegel und Kugeln Schaden anrichten bzw. zum Schutz der Zuschauer. Die Standfläche für den Spieler ist meistens mit einem Plaster ausgelegt und mit einer Abwurfkante versehen

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